Dienstag, 22. September 2009

Part 2: Alice Springs to Darwin

Am Donnerstag morgen ging es dann weiter. Mit neuem Guide (Jeff) und zum Teil auch anderen Leuten. Etwa die Haelfte kannte ich aber schon von dem ersten Trip. Die Nacht im Hostel war nach den Campingtagen goettlich, wenn auch etwas zu kurz, weil wir abends noch ein Anschlussessen hatten und morgens um 5.40 Uhr schon wieder abgeholt wurden.

Vor uns lagen also 1500 km Stuart Hwy Richtung Norden. Das erste sogenannte Highlight gab's nach ca einer Stunde und zwar eine der drei laengsten imaginaeren Linien der Welt: the tropic of capricorn oder zu deutsch: der suedliche Wendekreis. War nicht so sonderlich spannend. Aber gut ich hab ihn ueberquert. ;-)

Anschliessend wurde noch bei der ersten Telegraphenstation halt gemacht. Viel zu sehen gab es da aber auch nicht wirklich. Dagegen war der naechste Stop schon etwas besser, weil er einfach kurios war. Der naechste "Ort" (meistens bestehen diese Orte nur aus einigen wenigen bis vielleicht ein paar Hundert Einwohnern) hiess Wycliff Wells und dort sind sie sehr von UFOs und Aliens und dergleichen ueberzeugt, Das Roadhouse ist daher gespickt mit Zeitungsartikeln, Figuren, etc. Crazy people!! War dann aber ganz gut, als wir weitergefahren sind. ;-)

Auf den naechsten groesseren Stop hab ich mich dagegen schon im Vorfeld sehr gefreut. Die Devils Marbels, runde Gesteinsbrocken mitten im Nichts der Central Desert. Und ich war ueberrascht, dass es so viele sind. Wenn man Bilder davon sieht, dann immer nur einzelne Steine, die irgendwie aufeinander zu balancieren scheinen. Aber das sind richtig viele. Hier hatten wir auch richtig Zeit herumzuwandern, zu klettern und Fotos zu machen. Sehr cool. Wirklich mitten im Nichts und ohne jegliche Beschraenkungen konnte man da herumstreunen. War toll, aber auch heiss!

Der naechste Stop war dann schon Banka Banka, wo wir unser Camp hatten. Wieder mal ein Ort irgendwo im Nichts. Geschlafen wurde wieder in festinstallierten Zelten, die diesmal sogar mit Betten ausgestattet waren. Luxus pur. Abends gab's Lasagne und spaeter sassen wir noch ein bisschen zusammen (Lagerfeuer war leider nicht erlaubt).
Am naechsten Morgen ging es um 7.00 Uhr weiter. Nachdem wir an irgendeinem Roadhouse gehalten hatten, meinte Jeff er habe mal gehoert, dass 12 km ab vom Hwy ein recht schoenes Wasserloch sein soll. Also sind wir mal mit unserem Bus abgebogen und ueber die Sandpiste 12 km landeinwaerts gefahren. Und tatsaechlich, nach einiger Zeit kamen wir an eine kleine gruene Oase mit vielen Voegeln. Ganz idyllisch, so mitten im nirgendwo.

Gegen Mittag waren wir dann in Daly Waters. Hier gibt es den laengsten Runway in Australien und wenn ich mich recht erinnere den ersten internationalen Flughafen. Wurde naemlich waehrend des 2. Weltkriegs genutzt.

Hier sind wir also einmal ueber die Startbahn gebrettert und dann weiter gefahren zum eigentlichen Highlight: dem Pub. Der Pub bezeichnet sich selbst als der abgelegendste Pub in Australien, was mit Sicherheit auch stimmt. Der Pub hat allerdings Kultstatus, denn wer hier herkommt, laesst auch immer was zurueck. Dies ruehrt noch aus frueherer Zeit als die Viehtreiber etwas Geld fuer einen Pint da liessen, damit sie sich auf dem Rueckweg noch ein kuehles Bier leisten konnten. Inzwischen ist der Pub zugekleistert mit ID Cards, Kappen, (auslaendischem) Geld, Unterwaesche, Fahnen, Trikots und allem moeglichen sonstigen. Man hat also viel zu gucken. :-) Natuerlich hab ich auch was da gelassen:

Anschliessend ging es nach Mataranka, wo wir in den Bitter Springs baden konnten. Traumhaft kann ich nur sagen. Da es sich um thermal springs handelt, betraegt das Wasser immer zwischen 30 und 36 Grad. Hatte aber dennoch eine abkuehlende Wirkung und das Wasser war so klar, dass man problemlos die 2-3 Meter auf den Boden gucken konnte. Hier hatten wir richtig Zeit zum Entspannen. Echt super!

Abends sind wir dann in Katherine angekommen. Haben dort wiederum unser Camp bezogen, gegessen und noch einen schoenen geselligen Abend mit Didgerido und Raetselspielchen am Feuer gehabt (irgendwie wollten die nicht verstehen, dass ich keine Gitarre spielen kann, aber ich kann's ja nun mal wirklich nicht). Hab mich dann aber am Didgerido versucht und den Hauptklang auch zustande bekommen. Hat was. Ein Maedel hatte es dagegen schon echt gut drauf.

Am naechsten Morgen stand die Katherine Gorge auf dem Programm. Hierfuer konnte man zwischen verschiedenen Aktivitaeten waehlen und ich hab mich dann fuer das Kajaken entschieden. Zusammen mit Vic bin ich dann den Katherine River runter und wieder raufgepaddelt. Jeff hatte uns vorher schon gesagt, dass wir auch schwimmen gehen koennen. Dazu muss man aber wissen, dass es hier im Northern Territory mehr oder weniger ueberall Krokodile gibt. Allerdings sind das die kleinen fresh water crocs (bis zu 3,5m), die einem wohl nichts tun, wenn man sie nicht aergert bzw ihre Brutstaetten betritt ect. Die wirklich gefaehrlichen Krokodile sind dagegen die saltwater crocs, die hier im NT aber erst mit der Regenzeit kommen und die entgegen ihres Namens aber auch im Suesswasser leben koennen. Das sind dann auch die Brecher, die 5, 6, 7 m oder noch groesser werden. Na ja, auf unserer Paddeltour haben wir leider vergeblich nach crocs Ausschau gehalten. Hat aber dennoch Spass gemacht. Nachteil war, dass man beim Paddlen nur die erste Gorge und den Anfang der zweiten Gorge zu Gesicht bekam. Insgesamt sind es wohl 8 oder 9. Die Leute, die den Rivercruise gemacht haben, haben auch die zweite gesehen, die noch schoener gewesen sein soll, weil sie nachher enger wird. Dafuer hatten wir aber Zeit in der Gorge zu schwimmen und das war richtig erfrischend und gut. Zudem konnte man von den Steinen ins Wasser springen. Hat richtig Spass gemacht. Wie gesagt, Krokodile haben wir keine gesehen, aber ich bin bestimmt mit welchen geschwommen. ;-)

Nach unserem Lunch ging es dann auf nach Darwin, wo wir dann abends gegen 7.30 pm ankamen. Und so ging dann die Tour auch schon zuende. Die ersten drei Tage waren sicherlich besser, weil es viel mehr zu sehen gab. Aber auch der zweite Teil hatte so seine kleinen Highlights.

Auf unserem Weg haben wir in den kleinen Orten auch immer wieder Aborigines gesehen, die vielfach in diesen Orten leben. In Alice Springs wurde man sogar im LP gewarnt, dass man nicht im Dunkeln allein durch die Stadt gehen soll und jeder Australier sagt dir das gleiche.
Ehrlich gesagt sehen manche auch wirklich zum Fuerchten aus mit wirrem Haar, der dunklen Hautfarbe und dem lauten Gerede. Ich hab auf dieser und auch auf anderen Touren schon einiges ueber die Aborigines und wie sie von den weissen Einwanderern behandelt wurden gehoert und man sieht deutlich, dass das mit der Integration echt schwierig ist und hier noch viel Arbeit auf die australische Politik wartet.

Genauso wie die schoenen Dinge, die man hier erlebt, gehoert dies nun leider auch dazu und ich bin ganz froh, dass man auf den Touren diesbzgl auch was erfaehrt.

3 Kommentare:

  1. Hey Kristin,
    ich bin echt sprachlos von deinen Bildern und Erlebnissen, wunderschön! Aber bist du wirklich enttäuscht, dass dir keine Krokodile begegnet sind? Ich find 3 Meter hört sich auch schon ganz schön gruselig an ;-) Naja, wenn man schon mal in Australien ist, braucht man wahrscheinlich das Abenteuer-Feeling mit den ganzen gefährlichen Tieren, was? Jaja... :-)
    Ich verbringe gerade meine letzte Woche in Köln und am Freitag gehts dann erstmal für sage und schreibe 1,5 Wochen am Stück zurück nach Verl :-)
    Also hiermit nochmal letzte Grüße aus Kölle!
    Und übrigens auch ganz liebe Grüße von Matze, er ist im Moment ziemlich im Stress, freut sich aber natürlich auch die ganzen tollen Sachen von dir zu hören!

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  2. Krissi,

    geil geil geil! Ist ja echt wahnsinn, was es alles zu sehen/erleben gibt. Anstatt was für meine Arbeit zu tun, lass ich mich sehr gerne von deinem Blog ablenken :-)
    hach ich freu mich schon so auf November wenn ich von deinen Erlebnissen lese (allerdings werden wir es leider nicht in die rote Mitte schaffen...). Und hoffe natürlich auf ein kleines Treffen mit Dir!

    Dicken Knutscher und bis bald!!!

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  3. Kristin, du hast doch wohl nicht deinen Organspendeausweis dagelassen? Dann musst du dir sobald du wieder hier bist einen neuen ausfüllen! Ich war übrigens letzten Blutspenden und zwar diesmal gegen 7 und prompt gab es auch noch Mettbrötchen ;-) Außerdem musste mein Eisenwert schon wieder extra hoch sein, aber auch diesmal habe ich es geschaftt :-D Ich dachte, das interessiert dich vielleicht, da du momentan ja keine Leben rettest ;-)
    Allerliebste Grüße, Ines

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